Die analytische Langzeittherapie hat ihren Ursprung in der Psychoanalyse. Ihre zentrale Annahme ist die eines sog. Unbewussten, d.h. einer Schicht innerhalb der menschlichen Seele.
Diese Schicht ist nicht frei zugänglich. In ihr sind alle Lebenserfahrungen in Form von Emotionen und Bilder enthalten. Emotionale Störungen entstehen im Verlauf der seelischen Entwicklung, aber auch durch aktuelle Traumata, Beziehungsprobleme oder andere kritische Lebensereignisse. Sie können das bewusste Erleben erheblich beeinflussen, belasten, einschränken und eine Weiterentwicklung sehr behindern. Dies gilt besonders für sich wiederholende Beziehungsmuster.
Durch Bewusstmachen und Aufdecken dieser hintergründigen Emotionen sollen Sie deren Herkunft, Wirkung und Ausmaß verstehen. Damit einhergehend ist eine längere, vertrauensvolle Beziehung zu einem Therapeuten/einer Therapeutin notwendig, da parallel fehlende, emotionale Grunderfahrungen innerhalb dieser sog. Übertragungsbeziehung nachgeholt werden können. Dazu kommen natürlich deren Ausprägungen im Alltag, in dem real gelebt wird und auf den sich die Therapie immer bezieht. Entgegen dem existierenden Klischee kann die Behandlung auch im Sitzen stattfinden.
Diese Art der Veränderung braucht genügend Zeit, um nachhaltig wirken zu können. Methodisch werden Gefühle, Gedanken, Träume, innere Bilder und Reaktionen der Innenwelt auf die äußere Realität bezogen. Zugleich wird dies innerhalb der therapeutischen Beziehung zusammen ausgehalten. Insgesamt können Sie Ihre bestehenden Probleme so besser wahrnehmen, verarbeiten und differenzierter lösen. Nach Beendigung der Therapie sollen Sie mithilfe der erweiterten, emotionalen Kenntnis Ihrer Innenwelt das Leben selbst nachhaltig qualitativ angemessener gestalten.